Detox für den Geist

Nach der Überzeugung des Ayurveda beginnen alle Krankheiten im Geist.

Deshalb ist eine geistige Reinigung auch so wichtig, um uns gerade in Zeiten von Stress und Belastung auf das Wesentliche auszurichten, negative und krankmachende Gedankenmuster zu erkennen, loszulassen und Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Die menschliche Psyche im Ayurveda

Dabei hilft uns Sattvavajaya, die ayurvedisch inspirierte Psychotherapie. Sie geht anders vor als die westliche Schulmedizin: Wir schauen nicht primär nach klinischen Störungsbildern wie Depression oder Angst, sondern wir wissen aus der yogischen Philosophie: Im innersten Kern unseres Wesens sind wir alle leuchtend, klar, gesund und unverletzlich!
Dies ist die Grundüberzeugung der ayurvedischen Psychologie: Nicht „ich“ bin krank, depressiv, verängstigt oder gestresst, sondern „nur“ ein Persönlichkeitsaspekt von mir, der aus meinen Gedanken und den daraus resultierenden Gefühlen entsteht.

Daran lässt sich arbeiten!
Der Zugang zu den inneren Ressourcen ist zwar oftmals verstellt, aber wir können ihn wieder freiräumen. Daraus kann sich eine starke heilende Kraft entfalten.

Im Kern liegt die Freude

Ich arbeite gern mit dem Modell der fünf Koshas – das sind fünf Hüllen, die den leuchtenden Kern unserer Persönlichkeit umgeben.

Die äußerste Hülle ist der Körper, die nächst feinere ist der Atem, der mit unserer Vitalkraft in Verbindung steht. In der Mitte steht die Hülle unserer Emotionen und gedanklichen Konditionierungen. Wenn wir sie hinter uns lassen, kommen wir in das Gebiet der reinen Intelligenz. Und tief in uns wohnt die Freude.
Sat-chit-ananda“ nennen wir das im Yoga: reines Sein, klares Bewusstsein und unbedingte Glückseligkeit.

Wenn wir die Koshas von außen nach innen reinigen, kann der Blick frei werden auf diese Freude, die oft aber verstellt ist durch Angst. Wenn wir Yoga üben, arbeiten wir meist mit dem Körper, mit Asanas, später mit Pranayama, den Atemübungen, dann mit Meditation. So kommen wir allmählich immer tiefer und durchdringen die verborgenen Schichten unserer Persönlichkeit.

Sämtliche Übungen wirken durch alle Koshas von außen nach innen und reinigen damit auch unseren Geist.

Das ist der Grund, weshalb wir uns nach einer guten Yogastunde entspannt und glücklich fühlen. Wenn wir das therapeutisch einsetzen wollen, brauchen wir dafür allerdings einen erfahrenen und gut geschulten Lehrer.

Zwischen Stress und Erschöpfung

Ein weiteres yogisches Konzept, das uns weiterhilft, ist das Wissen um die drei Gunas.

Das sind Grundeigenschaften alles Existierenden, vor allem aber des Geistes.
Tamas ist das Beharrende, Stabile, aber auch das Dunkle, Dumpfe und Depressive.
Rajas bedeutet Aktivität und Veränderung, aber es bringt auch Unruhe, Leidenschaft und Aggression in unser Leben.
Sattva ist die lichte Klarheit, Harmonie, Intelligenz, Liebe und die ausgleichende Kraft.

Wir leben heute in einer von Rajas bestimmten Zeit. Höher, schneller, weiter, mehr… Das sind die Antriebskräfte unserer Gesellschaft. Mehr Geld, mehr Macht, mehr Reichtum, mehr Arbeit…. kurz gesagt: Stress.
Das hält nicht jeder aus, und es ist auch nicht sinnvoll. Manche stürzen ab in den Burnout – erzwungenes Tamas, eine Erschöpfungsdepression. Dabei wäre es wichtig, die Kräfte von Sattva zu stärken: Erkenntnis, Klarheit, Frieden und Liebe.

Detox für den Geist heißt also, die negativen und schädigenden Grundmuster von Rajas und Tamas zu erkennen und positive Sattva-Energie zu fördern.
Aber das ist mitunter ein langer, transformierender Weg. Auf diesem Weg helfen uns Yoga und Meditation. Die Rishis aus dem alten Indien kannten den Geist des Menschen gut, und sie entwickelten Methoden und Rituale, die uns heute noch helfen.

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