Viele Menschen kommen zum Ayurveda und erwarten die legendäre Ayurveda-Pulsdiagnose. Frei nach dem Mythos: Fühle meinen Puls und erkläre mir mein Leben. Und tatsächlich gibt es sie, die phantastischen ayurvedischen Pulsleser, die beim Erfühlen des Pulses weit mehr wahrnehmen als die Unterscheidung von Frosch (Pitta), Schlange (Vata) und Schwan (Kapha).
Doch was macht einen guten Pulsleser aus?
Das Gleiche, was generell für jeden guten Diagnostiker und Therapeuten gilt: Fundiertes Wissen, Einfühlungsvermögen, Intuition und – ganz wichtig! – Praxis, Praxis, Praxis. Denn eine ayurvedische Diagnose geht weit über Faktensammeln und Symptomerkennung zur Krankheit hinaus. Sie ist vielmehr ein tiefes Einlassen auf den ganzen Menschen mit seinen unveränderbaren Konstitutionseigenschaften (Prakriti), die Körper und Psyche prägen und aktuellen Störfaktoren (Vikriti), welche die Gesundheit beeinträchtigen.
Neben der technischen Dimension des Pulslesens ist es quasi ein Mental-Coaching, das mit ganzheitlicher Gesprächsführung und einfühlsamer Fragetechniken zum diagnostischen Erkenntnisgewinn führt. Wichtig dabei ist, dass nicht nur der Ayurveda-Therapeut oder -Coach mehr über seine/n PatientIn erfährt, sondern auch der/die Untersuchte ein neues Verständnis zu sich Selbst erlangt.
Dies ist nicht nur die Basis für eine erfolgreiche Ayurveda-Therapie, sondern legt auch den Grundstein für die langfristige und vertrauensvolle Therapeuten-Klienten-Beziehung.
Egal, ob dabei Ayurveda-Ernährungsberatung und -Gesundheitscoaching im Vordergrund stehen oder eine medizinische Konsultation mit Arzt und Patient. Denn nicht umsonst wird Ayurveda, die traditionelle Heilkunde Indiens, auch als „menschliche Medizin“ bezeichnet, die immer auf die individuelle Betrachtung, Beratung und Behandlung des ganzen Menschen achtet und aus einem großen Fundus gesundheitsstärkender, präventiver und therapeutischer Maßnahmen schöpft, um die Gesundheit von Körper, Geist und Seele auf nachhaltige Weise zu stärken.
