Ayurvedisch leben bedeutet auch, für unsere Tiere gemäß der eigenen Konstitution gesund zu leben. Jedes Tier hat bestimmte Bedürfnisse in seiner Fütterung, Haltung und im Training. Ermöglichen wir ihm eine typgerechte Haltung, so unterstützen wir damit die Selbstheilungskräfte des Tiers. Fütterung und Umgangsformen entgegen der typgerechten Bedürfnisse hingegen schwächen das Wohlbefinden und die Abwehrkraft. Auch Trainingsreize und Umgangsformen sollten individuell angepasste werden, damit unsere Vierbeiner sich optimal entfalten können und gesund leben.
So bin ich als Hundebesitzerin mit 3 Rüden ziemlich gefordert: Mein Kapha-Rüde schläft gerne lang, sollte aber früh aufstehen und aktiv werden und muss daher mit Motivation begeistert werden. Dabei muss ich aber aufpassen das mein Vata-Hund nicht hektisch wird und mein Pitta-Hund nicht wie wild im Wohnzimmer vor Vorfreude auf das neue Abendteuer auf und ab rennt.
Beim Füttern geht es da schon weiter, jeder Hund hat hier seine konstitutionellen Vorlieben. Da es mir nicht möglich ist 3 verschiedene Hundefutter zu kochen, gibt es bei mir zwei verschiedene Trockenfutter, Lachs-Kartoffel für meinen Vata Hund und Hühnchen-Hirse für Pitta und Kapha, die ich gerne mit gekochten Reis und Gemüse aufweiche und ayurvedische Gewürze hinzugebe.
Zum Glück gibt es fertige Gewürzmischungen für jedes Dosha, die ich dem Futter zufügen kann. Wenn einer der Hunde mal schwächelt, füge ich noch ayurvedische Kräuter hinzu. Die ayurvedischen Kräuter und Gewürze mische ich auch gerne dem Pferdefutter zu.
Im Training darf ich jeden Tag aufs Neue feststellen wie unterschiedlich meine Hunde und Pferde auf Reize reagieren: Der eine liebt Ballspiele und Sprünge, der nächste möchte eigentlich nur gelassen neben mir herlaufen und entspannt schnüffeln. In der Ruhe liegt die Kraft. So darf der eine mit ausreiten, der nächste Agillity machen und der Dritte wird vor allem verwöhnt, er ist ja schließlich schon 12 Jahre alt. Fußlaufen und gehorchen müssen sie jedoch alle, allerdings kann die Trainingsweise ganz unterschiedlich sein.
Als Pferdebesitzerin und Ausbilderin für Pferd und Reiter bin ich geschult die individuellen Bedürfnisse im Training zu erkennen. Hier ist unserer Vielfältigkeit keine Grenze gesetzt: Mein eigenes Pferd ist Pitta durch und durch, er braucht Herausforderung und schnaubt genau dann ab und wird zufrieden, wenn es verdammt anstrengend wird. Für ihn sind Versammlung und Galopparbeit das Größte. Auch wenn zwischen drin mal geprüft werden muss wer denn heute so der Chef ist. Pitta mag eben Konflikte und Auseinandersetzungen.
Viele andere Pferde müssen viel behutsamer an ihre Aufgabe herangeführt werden: Vata braucht es ruhig und langsam, um sich zu konzentrieren. Und Kapha muss erstmal aus dem Morgen-, Mittag oder Abend-Tief geholt werden, egal wann man kommt, eigentlich wollte das Pferd ja gerade schlafen.
Es ist spannend und unglaublich schön, seine Tiere aus der Perspektive „Konstitution“ zu betrachten und ihre Dankbarkeit und Gesundheit geschenkt zu bekommen, wenn wir uns ihrer Individualität annehmen.
Zum Glück gibt es ja auch Dinge, die jeder Konstitution guttun, hierzu zählt vor allem Liebe von Herzen, gesundes und frisches Futter und viel frische Luft. Aber auch ayurvedische Kräuter und Gewürze können den Tier-Alltag begleiten, hier ist für jeden etwas dabei.
Für Hunde empfiehlt sich „Amalaki“, ein wunderbares Rasayana für Hund und Katze, balanciert alle 3 Doshas, stärkt Agni, das Immunsystem und fördert den Fellwechsel und Entgiftungsstoffwechsel des Tieres.
Für Pferde sind die Kräuter Guducci und Ashvagandha wunderbare Alltagsbegleiter, sie stärken das Immunsystem, reduzieren Stress und sind obendrein auch noch gut für Herz, Lunge, Leber, Verdauung und Muskulatur der Pferde.