Schluss mit Gemütlichkeit

Jetzt ist Detox angesagt!

Was genug ist, ist genug. Noch nie habe ich mir das Frühjahrsfasten so sehr herbeigesehnt, wie in diesem Jahr: Nach so viel coronabedingter Gemütlichkeit zu Hause sehnt sich nun alles in mir nach einer gründlichen Reinigung. Und ab der dritten Februarwoche beginnt auch im saisonalen Ayurveda-Kalender (Ritucarya) die beste Zeit zum Frühjahrs-Detox, um mit typgerechten Fastenkuren, Gewürzen, Kräutern, Atem- und Yogatechniken Körper und Psyche zu entschlacken.

Traditionell wird Fasten im Ayurveda Upvaas genannt, was übersetzt so viel bedeutet wie, sich nahe (up) zu sein oder zu wohnen (vaas). Das heißt, im Sinne der traditionelle Ayurveda-Medizin ist Fasten immer eine ganzheitlicher Reinigung für Körper, Geist und Psyche! Gleichzeitig ist es die intensivste Methode zur Eliminierung von Ama (unverdauten Stoff- wechselrückständen), welche für Allergien, Heuschnupfen, asthmatische und rheumatische  Beschwerden, Übergewicht und Depressionen mit verantwortlich sind. 
Doch Vorsicht bei der Anwendung: Werden Konstitution und Beschwerden bei der Durchführung einer Fasten- oder Detox-Kur nicht berücksichtigt, so kann es mehr schaden als nützen. Gerade Vata- und Pitta-Typen müssen aufpassen, sich keine zusätzlichen Störungen durch das Fasten zuzuziehen.

Es gilt also, einige Regeln zu beachten:

1. Die richtige Vorbereitung

Das Warten bis zum Startschuss der eigentlichen Fasten- und Detox-Kur ist keine unnütz vertane Zeit! Im Gegenteil: Eine gute Vorbereitungsphase ist wichtig zum effizienten Entschlacken und Loslassen. Mit scharfen Gewürzen, wie Ingwer, schwarzen Pfeffer und Pippali – als Gewürzmischung unter Trikatu bekannt – wird das Verdauungsfeuer angeregt. Und die Kräutermischung Triphala unterstützt das Zirkulationssystem (Srotas) beim Ausscheiden. Ergänzend dazu sind eine regelmäßige Lebensführung, der Verzicht auf Alkohol und Kaffee sowie ein guter Schlaf wichtig, um entspannend auf das Nervensystem einzuwirken. Und Stress blockiert den Detoxprozess.

2. Typgerecht Fasten

Ob wir eine richtige Fastenkur oder nur ein sanftes Detox-Programm durchführen sollten, ist auch typabhängig. Viel hilft nicht immer besser! Gerade Vata-Typen müssen aufpassen, sich durch eine zu strenge Fastenkur nicht auszuzehren und Pitta-Typen reagieren bei zu exzessivem Fasten häufig mit starken Kopfschmerzen, Übelkeit oder Sodbrennen. Wer es beim Entschlacken so richtig krachen lassen kann, sind Kapha-Typen. Diese sollten aus ayurvedischer Sicht mindestens 3 Tage nur heißes Wasser und Brühe zu sich nehmen, um einen körperlichen Reinigungseffekt zu erzielen.

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3. Detox für Geist und Sinne

Was für alle gleichermaßen gilt – unabhängig der individuellen Detox-Diät – sind die ayurvedischen Reinigungs-Regeln für Geist und Sinne. Innere Einkehr, spirituelle Übungen und das regelmäßige Praktizieren von Pranayama und sanften Yoga-Asanas sind elementar wichtig, um den ganzheitlichen Sinn einer Fastenkur zu erfüllen. Um „Upvaas – bei sich wohnen“ zu erleben, brauchen wir einen geschützten Rahmen ohne äußere Ablenkungen. Wer also „richtig“ entschlacken will, braucht ein paar Tage Auszeit vom Alltag mit Digital-Detox, keine Arbeit, kein Sex, kein Essen, kein Wind, kein Ärger und kein Stress. Wer das zu Hause nicht hinbekommt, findet in einer ayurvedischen Detox-Kur den optimalen Rahmen zum gesunden Loslassen.

4. So klappt die Veränderung

Die intensiven Reinigungstage sind ein Restart für den Stoffwechsel, speziell den Gewebestoffwechsel (dhatvagni).  Wer also nachhaltige Veränderungen wünscht – wie Gewichtsreduktion, Heuschnupfen-Prophylaxe oder Immunstärkung – der braucht im Anschluss an die Detoxkur einen passenden Ernährungs- und Therapieplan. 
Die beste Zeit, mit gesunden Gewohnheiten zu beginnen, ist immer nach einer Ayurveda- oder Detox-Kur. Hilfreich dabei ist ein individuelles Ayurveda-Coaching, dann klappt auch die Veränderung gut.

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Ayurveda studieren und erleben an der Europäischen Akademie für Ayurveda.

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