Kerstin Rosenberg im Unterricht

Qualität einer guten Ayurveda-Ausbildung

Im Interview mit Kerstin Rosenberg, Leiterin der Europäischen Akademie für Ayurveda und dem Rosenberg Gesundheits- und Kurzentrum über den Wandel und die Entwicklung der Akademie und was sie so besonders macht.

Was hat sich im Vergleich zum Beginn der Europäischen Akademie für Ayurveda bis jetzt verändert?

Als wir vor fast 30 Jahren mit den ersten Ausbildungen an der Europäischen Akademie für Ayurveda begannen, war alles sehr klein und familiär. Es war mehr wie ein Ashram, als eine Akademie. Wir hatten kleine Seminargruppen, die hauptsächlich von Mark (Yoga) und mir (Ayurveda) unterrichtet wurden und gemeinsam mit einer Küchenhilfe habe ich für unsere Gäste gekocht. Heute ist es weiterhin sehr persönlich bei uns, aber viel professioneller! 

Wir arbeiten nach akkreditierten Lehrplänen, haben hervorragende Dozenten zu den verschiedenen Fachbereichen und bieten eine große Vielfalt an qualifizierte Ayurveda-Ausbildungen in unterschiedlichen Lernformen mit anerkanntem Abschuss an. Auch das der Akademie angeschlossene Kurzentrum hat sich als medizinisches Ayurveda-Kompetenzzentrum etabliert und ermöglicht unseren Studierenden qualifizierte Praktika in der Ayurveda-Küche, Massage-Therapie oder ärztlichen Praxis. 

Was macht für dich eine gute Ayurveda-Ausbildung aus?

Für mich persönlich ist die Kompetenz, Integrität und Persönlichkeit des Dozenten von größter Bedeutung. Ayurveda ist ein Erfahrungswissen und wir profitieren von dem gelebten Ayurveda-Wissen unserer Lehrer auf fachlicher, emotionaler und spiritueller Ebene. Auch aus diesem Grunde sind wir sehr glücklich über die Kooperation mit renommierten Ayurveda-Universitäten in Indien, die uns erlauben hochkarätige Ayurveda-Ärzte als Dozenten zu Seminaren und zum internationalen Ayurveda-Symposium einzuladen.

In meinen Ausbildungen genieße ich den persönlichen Austausch mit meinen Teilnehmer*innen. Dabei möchte ich nicht nur ein großes Wissen und praktische Fertigkeiten im Ayurveda vermitteln. Mit Ayurveda verbinde ich auch Lebensfreude, Genuss und Selbstfürsorge. So macht es mir großen Spaß, mit meinen Teilnehmer*innen das lebendige Wissen rund um die ayurvedische Heil- und Lebenskunst zu teilen und zu leben – frei von Dogma und auf das hiesige Klima und Lebensweise abgestimmt.

Wie haben sich die Ausbildungen entwickelt bzw. weiterentwickelt?

Wir sind gewachsen und haben uns professionalisiert. Sowohl auf der persönlichen Ebene sowie auch als Institut. Durch die langjährigen Praxis- und Unterrichts-Erfahrungen unserer Dozentinnen konnten wir unser Expertenwissen, aber auch Didaktik, Lehrmaterial und Methodik immer weiter verbessern und intensivieren. So profitieren unsere Studierenden heute von einem Erfahrungsschatz, den wir früher noch nicht hatten.

All das, was die Akademie heute ausmacht – vom flexiblen Ausbildungsplan mit einer individuellen Mischung aus Präsenzunterricht, Online-Kurse und eLearnings hinweg entwickelt. Dabei ist es uns gelungen, die eigene Begeisterung für den Ayurveda stets zu behalten und mit den zu uns kommenden Menschen teilen. Und wie heißt es so schön? Geteilte Freude ist doppelte Freude! Das dürfen wir jeden Tag an der Europäischen Ayurveda für Ayurveda erleben!

Was darf in keiner Ayurveda-Ausbildung fehlen?

Eine gute Ayurveda-Ausbildung dient nicht nur der beruflichen Weiterbildung. Es ist auch eine einzigartige Chance der ganzheitlichen Selbsterfahrung, denn wenn wir Ayurveda studieren, erhalten wir immer auch einen neuen Zugang zur eigenen Konstitution mit ihren unveränderbaren Persönlichkeitsanteilen und Potentialen. Wir erleben unser wahres Selbst auf neue Weise und lernen die damit verbundenen Talente in eine erfolgreiche Ayurveda-Tätigkeit einfließen zu lassen.

In diesem Sinne verbinden wir in unseren Ausbildungen eine profunde Wissensvermittlung mit persönlichem Coaching, individueller Ausbildungsbegleitung und herzlicher Campus-Atmosphäre. Doch all diese ganzheitlichen Aspekte können natürlich einen durchdachten Lehrplan mit professionellem Unterrichtsmaterial, Lernchecks, Übungsvideos usw. nur unterstützen und nicht ersetzen. So ist es meiner Meinung nach sehr wichtig eine professionelle Ausbildungsstruktur mit individueller Förderung und liebevoll begleiteter Selbsterfahrung zu verbinden.

Liebe Kerstin, zum Schluss die Frage: was würdest du gerne noch im Ayurveda lernen?

Ich finde Ayurveda weiterhin unglaublich spannend! Ständig lerne ich Neues dazu und verstehe die Zusammenhänge von Körper und Psyche, Gesundheit und Krankheit sowie Mensch und Natur besser und besser.

Zurzeit beschäftige ich mich intensiv mit der Integration ayurvedischer Ernährungs- und Kräutertherapie für das hiesige Klima und die moderne Lebensweise. So versuche ich die traditionellen Heil-Prinzipien einer kurativen Pancakarma-Diät mit der mediterranen Ernährung zu verbinden. Ebenso forschen wir gemeinsam mit indischen Ärzten, wie sich heimische Heilpflanzen im Kontext der Ayurveda-Medizin therapeutisch einsetzen lassen. Auch hier kommen wir in kleinen Schritten weiter und lernen jeden Tag Neues hinzu.

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