Das Wissen um die Gesundheit der Frau ist ein zentrales Thema im Ayurveda, bei dem wir als erstes lernen, dass alles mit allem zusammenhängt. Und dass alles, was ich für und auch gegen mich richte, sich auszahlt oder aber Spuren hinterlässt. So zahlt es sich aus, sich gut zu pflegen und zu nähren, die Menstruation als Frau nicht als lästiges Übel zu betrachten und auch die Wechseljahre als Chance zu sehen: eine Phase des „sich Wechselns“ von der „toughen“ Business Frau in die „weise“ Frau.
Für das neue Buch „Mit Ayurveda durch die Wechseljahre“ wurden zahlreiche Frauen interviewt und das Wissen vieler Jahre der Schaffenskraft von Kerstin Rosenberg und Petra Wolfinger zusammengetragen. Eine Lektüre von und für die Community von weisen, inspirierenden Frauen, Müttern, Töchtern und Freundinnen.
Ayurveda sieht jede Frau als ein Unikat. Jede Frau ist einzigartig und somit ist auch die Phase der Wandlung also der Wechseljahre einzigartig. Im Ayurveda sprechen wir gerne von unserer Konstitution, also dem Prakriti. Das ist der Code, der genetisch und erblich, abhängig von Mutter, Vater, Rasse und Umgebung Einfluss nimmt. Und dann kommt das Vikriti, also der Zustand jetzt und hier. Frei interpretiert, das, was das Leben aus uns macht.
Zur Grundkonstitution gibt es Lebensphasen, die von den Doshas, also den Bioenergien Vata, Pitta, sowie Kapha überlagert oder besser unterstützt werden.
So wird ab der Mitte unseres Lebens also mit ca. 50 die Zeit des Pitta, der Umsetzungsphase also der Schaffensphase im „außen“ von Familie, Heim und Garten, die leichte Phase der inneren Kraft und Wünsche freigesetzt. Es geht dann mehr um sich selbst als um die Versorgung der anderen. Das kann viel Kraft kosten und auch Verwunderung bei sich selbst und im Umfeld hervorrufen. Ayurvedisch gesehen verlässt Pitta den Körper und es kommt auch mal zu Wallungen, besonders bei Frauen, die von Haus aus eher „hitzig“ sind. Es muss aber nicht alle treffen. Andere bemerken das Austrocknen aller Häute. Wieder andere berichten von der Zunahme rund um die Körpermitte. Ayurveda findet Antworten und Lösungen. Und ganz einfache Tipps und Tricks in dieser Vata dominanten Zeit.
Gesundheitstipps zum Ausgleich in den Wechseljahren
Die Wechseljahre müssen nicht von Beschwerden begleitet werden. Im Gegenteil, in vielen Kulturen dieser Welt erleben Frauen diese Lebensphase als beschwerdefreie und emotional bereichernde Zeit. Eine gesunde und ausgeglichene Lebensweise mit genügend Freiräumen für die persönliche Entfaltung sind beste Prävention vor Problemen mit den Hormon- und Stoffwechselveränderungen ab der Lebensmitte. Wer unter konkreten Beschwerden im Klimakterium leidet, der kann mit einfachen Mitteln aus der ayurvedischen Hausapotheke entgegenwirken.
Schlafstörungen: Entstehen oft durch ein zu spätes Zubettgehen, zu schweres Essen am Abend oder aber Alkohol. All das, was noch vor 10-15 Jahren sehr einfach weggesteckt wurde, funktioniert jetzt nicht mehr. Leichte Kost am Abend, evtl. eine Fußmassage oder Selbstmassage und schon klappt es besser mit dem Schlaf
Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit: Mentale Reizbarkeit ist eine häufige psychische Reaktion in den Wechseljahren, welche mit Verzicht oder Einschränkung von Alkohol und Kaffee ausgeglichen werden kann. Zudem helfen körperliche Bewegung zum Spannungsabbau und Kräuter zur mentalen Stärkung, wie Johanniskraut oder Rotklee. Eine Milch mit Süßholz und Kardamom ist sehr zu empfehlen.
Osteoporose: Kalziumhaltiges Essen allein reicht nicht aus, aber Selbstmassagen mit einem ayurvedischen Öl wie Dhanwantharam helfen die Heilkräuter einzuschleusen. Moderates Krafttraining und Yoga sind hilfreich, insbesondere Standübungen, in den Frauen länger verweilen und Kraft aufbauen
Gewichtszunahme: Erst einmal Vata reduzieren, dann klappt es auch mit dem Gewicht. Vata, das Bewegungsprinzip, ist anstrengend und der Störenfried unserer Zeit, das Gegenprinzip ist Erdung und Gewicht. Zudem schützt Fettgewebe auch die Nerven, sonst liegen die Nerven schnell auch mal blank. Im Fettgewebe werden auch kleinen Dosen von Hormonen gebildet, die uns ganz natürlich helfen, den Mangel von Östrogen auszugleichen, zwar nicht in großer Menge aber dennoch.
Hitzewallungen: Überschüssiges Pitta verlässt unseren Körper, die Eierstöcke wissen noch nicht, dass sie so alt sind wie am Papier und versuchen noch zu produzieren. Es kommt zu sogenannten Flushes. Daher: ernähre Dich eher basisch (Pitta reduzierend) und kühle mit Aloe Vera auch von innen. Alle scharfen Gewürze und sauren Gerichte sind nun tabu, auch Alkohol ist zu meiden.
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